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Rheumatoide Arthritis

Rheuma hat viele Gesichter! In Österreich haben rund 55.000 Menschen rheumatoide Arthritis. Das ist eine spezielle Form von Rheuma. Dabei sind die Gelenke ständig entzündet. Das verursacht Schwellungen und Schmerzen.

Wissenswertes zu rheumatoider Arthritis

In Österreich leiden rund zwei Millionen Menschen an Rheuma. Rheumatoide Arthritis ist eine spezielle Form von Rheuma. Die Erkrankung ist auch unter dem Begriff „chronische Polyarthritis“ bekannt. Das eigene Immunsystem attackiert dabei den Körper. Die Folge sind entzündete Gelenke. Unbehandelt zerstört die ständige Entzündung die Gelenke, wodurch es zu Verformungen der Knochen kommen kann. Entzündliches Rheuma ist nicht heilbar. Das bedeutet, dass die Krankheit die Betroffenen ein Leben lang begleitet. Es gibt jedoch gute Therapiemöglichkeiten.

Was ist rheumatoide Arthritis?

Rheumatische Arthritis (RA) ist eine so genannte Autoimmunerkrankung: Das Immunsystem richtet sich gegen den eigenen Körper und „greift sich selbst an“. Es löst in Teilen der Gelenke – vor allem der Gelenk-Innenhaut (Synovialmembran) – Entzündungen aus, die ohne effektive Behandlung nicht mehr abklingen kann.

Welche Symptome weisen Betroffene auf?

Ein typisches Zeichen für rheumatoide Arthritis ist ein symmetrischer Befall der Gelenke auf beiden Körperseiten, z.B. zwei geschwollene Ringfinger. Zudem sind die geschwollenen Finger schmerz- und druckempfindlich. Diese Schwellungen treten einfach so auf, ohne dass es davor eine Verletzung gegeben hätte. Des Weiteren sind die betroffenen Gelenke morgens steif und durch Bewegung werden sie dann wieder beweglicher. Aufgrund der Entzündung können auch einige Laborwerte erhöht sein.

Wie wird rheumatoide Arthritis festgestellt?

Ist ein Gelenk über mehrere Wochen (über sechs Wochen) geschwollen und schmerzt, sollte man einen Arzt aufsuchen. Die Diagnose stellt die/der Rheumatolog*in nach körperlicher Untersuchung und einem eingehenden Gespräch zur Krankheitsgeschichte der Patient*innen. Außerdem helfen Laboruntersuchungen und Röntgenaufnahmen bei der Diagnosefindung.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Jeder reagiert anders auf die Erkrankung und daher muss der Arzt/die Ärztin auch die Behandlung individuell festlegen. Je schneller mit der Behandlung begonnen wird, umso besser: Eine frühe Diagnose und ein rascher Therapiebeginn sind ausschlaggebend, um bleibende Schäden möglichst zu vermeiden oder ihre Entstehung einzudämmen. Mit den richtigen Medikamenten und ein paar unterstützenden Maßnahmen werden die Beschwerden gelindert und die Lebensqualität erhöht:

Medikamentöse Behandlung

In der Behandlung chronisch-entzündlicher Rheumaerkrankungen werden derzeit fünf Hauptgruppen von Arzneimitteln eingesetzt, die in den meisten Fällen in unterschiedlicher Weise miteinander kombiniert werden. Dabei handelt es sich um: 

  • Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente: werden auch NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) genannt. Sie lindern Schmerzen und hemmen die Entzündung. NSAR sind in der Regel die ersten Medikamente, die nach der Diagnose eingesetzt werden. Ihre Wirkung tritt meist schnell (innerhalb von Stunden) ein.
  • Kortison: wirkt stark entzündungshemmend und dadurch auch schmerzstillend. Die Wirkung von Kortikoiden setzt meist schnell (innerhalb weniger Stunden) ein.
  • Schmerzmittel: Wenn die Erkrankung sehr ausgeprägt ist und starke Schmerzen verursacht, können neben NSAR auch weitere Schmerzmittel zum Einsatz kommen.
  • Basistherapeutika: Basistherapeutika wie Methotrexat, Sulfasalazin oder Leflunomid hemmen die Abwehrreaktion des Körpers gegen die Gelenke und verringern so die Entzündung.
  • Biologika setzen an Botenstoffen des Immunsystems an, wie zum Beispiel Tumornekrosefaktor oder Interleukine. Sie hemmen diese, damit sie die Signale nicht mehr weitergeben können.
  • Januskinasen-Hemmer (JAK-Hemmer): hemmen Enzyme der Gruppe der Januskinasen ( JAK1, JAK2, JAK3 und TYK2). Dies sind Enzyme, die bei der Signalweiterleitung von Botenstoffen außerhalb einer Zelle hin zum Zellkern eine Rolle spielen. JAK-Hemmer unterbrechen die Signalweiterleitung von Botenstoffen und stoppen somit die Entzündungen und Gewebeschädigungen.

Ist rheumatoide Arthritis heilbar?

Rheumatoide Arthritis kann nicht geheilt werden. Die Therapie zielt daher in erster Linie darauf ab, Krankheitszeichen und Begleiterscheinungen weitgehend zu stoppen.

Weitere Informationen zu rheumatoider Arthritis gibt es auf www.lebenmitrheuma.at